Andre Poggenburg wurde von der AfD abgemahnt, weil er am politischen Aschermittwoch die Grenze zwischen Satire und Beleidigung überschritten habe. Kein kluger Schachzug, der AfD!
Andre Poggenburg und die türkischen Kameltreiber
Am Aschermittwoch lassen es die Politiker so richtig krachen. Während der Rosenmontagszug gerade eingemottet wird und nachdem die Satire-Wagen der Jecken es den Berufspolitikern aus Berlin so richtig gezeigt haben, holen die Abgeordneten und Minister zum Gegenschlag aus.
Was so gut wie nie zu einem Lacher (außerhalb der Parteienveranstaltungen) führt, liefert uns jedoch öfter mal einen kleinen medialen Aufreger – und da die AfD inzwischen die politische Landschaft in Deutschland mitgestaltet, war es klar, dass der Aschermittwoch 2018 einen „rechtspopulistischen“ Aufreger bieten würde.
Andre Poggenburg war es schließlich, der diesen parat hatte, indem er die Türken als „Kameltreiber“ und „Kümmelhändler“ bezeichnete. Zu wenig Satire, zu viel Beleidigung sagen unsere Qualitätspresse und natürlich auch mal wieder irgendein türkischer Zentralrat – in diesem Land hat wohl jeder einen Zentralrat, außer den Deutschen selbst natürlich:
Nach den verbalen Attacken des AfD-Vorsitzenden von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, prüft die Türkische Gemeinde in Deutschland rechtliche Schritte. Das sagte der Verbandsvorsitzende Gökay Sofuoglu der Stuttgarter Zeitung. Poggenburg hatte beim politischen Aschermittwoch seiner Partei im sächsischen Nentmannsdorf die Türkische Gemeinde unter anderem als “Kümmelhändler” und “Kameltreiber” bezeichnet. (Quelle)
Es brauchte nicht lange, um aus Beleidigung Attacke und aus Attacke Rassismus werden zu lassen und so sah sich die AfD als Partei veranlasst Poggenburg abzumahnen.
Die Türken in Deutschland
Die Integration der Türken in Deutschland ist keine Erfolgsgeschichte – hier habe ich schon detaillierter darüber geschrieben, dass die Türken höhere Kriminalitätsraten und Arbeitslosenquoten aufweisen als die Deutschen. Gleichzeitig hat uns erst die türkische Integration mit Wörtern wie „Ehrenmord“ bereichert.
Nichtsdestotrotz gibt es Türken, die sich nicht nur in Deutschland erfolgreich integriert haben, sondern auch produktive Mitglieder dieser Gesellschaft sind. Und diese Türken sind wahrscheinlich die ersten, die Herrn Poggenburg zustimmen, wenn er von Türken als Kameltreiber und Kümmelhändler spricht. Denn die erfolgreichen Türken in Deutschland sind aus einem guten Grund in Deutschland: Sie sind hier, weil sie am besten wissen, dass die Türkei im Vergleich zu Deutschland eine ziemliche Shitshow ist!
In Deutschland ist das Leben sicherer, freier und die Chancen auf sozialen Aufstieg sind größer. Genau aus diesem Grund sind historisch mehr Türken nach Deutschland eingewandert als Deutsche in die Türkei ausgewandert sind – die Richtung des Migrationsflusses kennzeichnet stets das Entwicklungsgefälle der Kulturen.
Dass sich irgendein Zentralrat der Türken aufregt, ist keine Überraschung. Zentralräte werden durch Steuervorteile besänftigt, also regen sie sich doch immer in der Hoffnung auf, mehr staatliche Zuwendungen rauspressen zu können – der Zentralrat der Juden hat das in Deutschland doch ein halbes Jahrhundert erfolgreich vorgemacht.
Je mehr Türken nach Deutschland kommen, desto schlechter wird das Leben für die Deutschen und die Türken, die sich in Deutschland gut integriert haben. Denn wenn mehr Türken nach Deutschland kommen, wird aus Deutschland immer mehr die Türkei. Und wegen der Zustände in der Türkei sind die Türken doch gerade nach Deutschland hin ausgewandert.
Die Deutsch-Türken selbst haben also ein großes Interesse daran, dass Deutschland Deutschland ist, und das die Kameltreiber und Kümmelhändler in der Türkei bleiben!
Die Medien schüren Aufregung
Neben den Türken in Deutschland gab es mit den Medien den nächsten Urheber der Aufregung um Poggenburg. Doch inwieweit hat die AfD nun bei den Medien etwas gewonnen, indem sie Porggenburg abmahnte?
Die Medien haben kein Interesse daran, dass die AfD in den Umfragen wächst, ganz im Gegenteil: Die AfD soll und muss kleingehalten werden, um das System aus Altparteien und Linksmedien nicht zu zerstören. Nichts was die AfD macht, wird diese Medien dazu verleiten positiver über die Alternative für Deutschland zu berichten.
Auch in Hinblick auf die Massenmedien war es daher unnötig für die AfD Poggenburg öffentlichkeitswirksam abzumahnen.
Wie die AfD hätte reagieren können
Nachdem die AfD immer wieder durch die Massenmedien angefeindet wurde und das Label „rechtspopulistisch“ verpasst bekam, ist es zuletzt ruhiger um sie geworden, zumindest in den öffentlich rechtlichen Medien und den größeren Tagesblättern. Offenbar hat die Linkspresse ihre Strategie geändert: Statt die AfD mit dem scharlachroten Buchstaben zu versehen, hat man wohl die Order ausgegeben, die AfD möge bitte von Medienmachern ignoriert werden.
Die AfD muss daher Aufreger wie den um Poggenburg nutzen, um auf Probleme aufmerksam zu machen!
Warum hat die AfD nicht darüber diskutiert, wie die Integration der Türken in Deutschland gescheitert ist? Statistiken zu Arbeitslosenzahlen und Kriminalität von Menschen mit Migrationshintergrund lassen sich leicht finden. Die AfD hätte sie einfach nutzen können, um aus dem Poggenburg-Aufreger Kapital zu schlagen und die Narrative zu bestimmen.
Von der Diskussion um die Integration der Türken in Deutschland wäre es nur ein leichter Schritt gewesen, um darauf hinzuweisen, dass die Türken seit Jahrzehnten nach Deutschland einwandern und sich statistisch gesehen schlecht integrieren – wie und vor allem ab wann soll dann die Integration der „Flüchtlinge“ aus dem mittleren Osten und Afrika erfolgreich sein?
Vielleicht sind es parteiinterne Grabenkämpfe, welche hier eine Rolle gespielt haben, aber strategisch hat die AfD mit der Abmahnung dumm gehandelt und eine gute Gelegenheit verpasst. Und für solche Fehler bleibt uns einfach nicht mehr genug Zeit in diesem Land!